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Welcher Schreibtyp bin ich? Der Test

Gleich loslegen oder erst genau überlegen? Am Textanfang beginnen oder mitten hineinspringen? Mehrere Versionen oder an einer feilen? Es gibt viele Wege, um zu einem Text zu kommen. Welcher für Euch der richtige ist, könnt Ihr mit dem Schreibtypentest herausfinden.



Wir sind nicht alle gleich. Das gilt auch, wenn es ums Schreiben geht. Und so gibt es nicht den einen richtigen Weg. Dieser Beobachtung folgend haben Daniela Liebscher, Rosaria Chirico und Sven Arnold* vier Schreibtypen herausgearbeitet und einen Test entwickelt. Den möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.


Wichtig dabei: Stellt Euch vor Beginn eine bestimmte anspruchsvollere Schreibaufgabe vor, zum Beispiel Abschlussarbeit, Presseaussendung, Jahresbericht, Kurzgeschichte,… und beantwortet dann erst die Fragen.


Gleich im Anschluss an den Test bekommt Ihr eine Kurzinfo über Euren Schreibtyp / Eure Schreibtypen. Es kann nämlich gut sein, dass zwei Schreibstrategien in Euch gleich stark ausgeprägt sind, ihr sie kombiniert bzw. zwischen ihnen wechseln könnt.


Aber jetzt ab zum Test


Hier noch einige Informationen und Tipps zu den einzelnen Schreibtypen**:


Abenteurer*innen sind Drauflosschreiber*innen

Ihr schreibt drauf los und entwickelt Eure Ideen und den Textaufbau während des Schreibens. Das heißt auch, dass Ihr so implizites Wissen hervorlocken könnt. Gleichzeitig müsst Ihr aufpassen, dass Ihr Euch nicht im Text verliert. Wichtig ist daher, dass Ihr in einem zweiten Schritt sorgfältig strukturiert, bevor Ihr Euch ans Überarbeiten macht. Vor allem bei langen Texten helfen provisorische Zwischenüberschriften.


Eichhörnchen sind Patchworkschreiber*innen

Ihr springt am liebsten mitten in den Text hinein, schreibt mal dort, mal da Eurer Schreiblust folgend und unterbrecht zwischendurch zum Recherchieren. Die Gefahr besteht darin, dass Ihr den Überblick verliert, Inhalte mehrfach ausformuliert und knifflige Stellen vor euch herschiebt. Organisiert daher Eure Texte so, dass Ihr Euch beim Springen nicht verliert und geht bewusst gegen Aufschieberitis vor.


Goldgräber*innen sind Planer*innen

Ihr beginnt den Text mit dem ersten Satz und legt den Stift nach dem letzten wieder weg. Davor noch tüftelt Ihr an einem genauen Plan, damit Euch Textstruktur und Inhalt möglichst klar sind. Dabei könnt Ihr Euch schon Mal in der Planung verlieren und schränkt Euch vielleicht sogar inhaltlich ein, weil Ihr Gedanken, die Euch beim Schreiben kommen, nicht zulässt. Probiert genau das einmal aus und verlasst auch einmal den vorgezeichneten Weg.


Zehnkämpfer*innen sind Versionenschreiber*innen

Ihr seid mit dem ersten Entwurf nicht zufrieden? Dann schreibt Ihr ihn gleich gänzlich neu. Das Gute: Ihr könnt ohne Perfektionismusdruck unbeschwert schreiben und auch neuen Gedanken folgen. Das Schwierige: Ihr müsst mit viel Textversionen umgehen, daraus auswählen und einiges verwerfen. Plant daher viel Zeit fürs Um- und Neuschreiben ein und vor allem prüft genau, ob es die x-te Version wirklich noch braucht.


Ich bin übrigens zu 75 Prozent Goldgräberin und zu 25 Prozent Abenteurerin. Und Ihr?



*Arnold, Chirico, Liebscher (2012): "Goldgräber oder Eichhörnchen – welcher Schreibertyp sind Sie?", Journal der Schreibberatung, Vol. 4, S. 82 - 97.

** Ulrike Scheuermann (2016): „Schreibdenken. Schreiben als Denk- und Lernwerkzeug nutzen und vermitteln.“, Verlag Barbara Budrich, 3. Auflage


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