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Leser*innen nicht im Regen stehen lassen

Aktualisiert: 6. Juli 2023

„Du musst die Leser*innen abholen“ heißt es immer. Gut, das klingt einleuchtend. Bleibt nur die Frage nach dem Wie. Ganz einfach, indem man sich vorab fünf Fragen stellt – und auch beantwortet.


Es ist gar nicht so leicht, sich vom ich-zentrierten Blick, den wir beim Schreiben oft automatisch einnehmen (Immerhin will ICH ja MEINE Message verbreiten) zu lösen. Dabei schreiben wir für unsere Leser*innen, nicht für uns selbst. Also heißt es, sich gut in diese hineinzuversetzen, um zielgruppenorientierte Texte gestalten zu können. Und das geht am besten, wenn man die folgenden fünf Fragen beantwortet:


Wer bist du?

Malt Euch ein genaues Bild Eures Gegenübers, also Eurer Leser*innen: Alter, Geschlecht, sozialer Status, Bildung, Einkommen, Familienstand, aber auch Essensvorlieben, Haustiere, Reiseziele, Freizeitaktivitäten… Ihr könnt dabei gerne die Augen schließen und Euch die Person in 3D vorstellen. Ihr kreiert somit eine sogenannte Persona. Je genauer Ihr Eure Leser*innen kennt, desto eher findet Ihr den richtigen Ton und die richtigen Anknüpfungspunkte. Das bringt mich zur zweiten Frage.


Wie sieht mein Köder aus?

Oder anders gefragt: Welche Inhalte muss meine Story haben, um gern gelesen zu werden? Welche Bilder male ich, um meine Leser*innen zu berühren? Mit welcher Geschichte knüpfe ich an ihrer Lebensrealität an? Welche Aspekte spare ich lieber aus? Dabei gilt: Der Köder muss nicht Euch gefallen, sondern Euren Leser*innen.


Was möchte ich erreichen?

Nun macht wieder einen Schritt zurück zu Euch selbst und überlegt Euch, bevor Ihr zu schreiben beginnt, welche Kommunikationsziele Ihr verfolgt: auffordern, begeistern, überzeugen, Kund*innen binden, unterhalten, informieren oder etwas ganz anderes? Je genauer Ihr benennen könnt, was Ihr erreichen wollt, desto leichter fällt es Euch, die adäquaten Worte zu finden.


Welche Textsorte schreibe ich?

Ein Flyer wird oft nur überflogen, der Newsletter bietet vielleicht Häppchen, die online vertieft werden können, ein Fachartikel lässt Raum für Elaboration. Ihr seht schon: Mit der Textsorte ändern sich die Rahmenbedingungen für das Schreiben ebenso wie die für das Lesen. Auch das gehört berücksichtigt.


Wie kann ich das Leseerlebnis angenehmer gestalten?

Zu guter Letzt: Verwöhnt das Auge der Leser*innen ruhig mit Zwischenüberschriften, Bullet Points, erklärenden Grafiken oder anderen gestalterischen Elementen. Das hilft dem Textverständnis.


Wenn Ihr diese fünf Fragen berücksichtigt, stehen die Chancen besser, dass Euer Gegenüber zu dem wird, was ihr gerne hättet: eine interessierte Leserin oder ein interessierter Leser.


P.S.: Ich möchte Euch noch meinen Blog-Artikel „Entspannung ins Spannungsdreieck“ ans Herz legen. Dort bekommt Ihr noch einmal wichtige Tipps.


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